Vorweihnachtszeit in Kolumbien

– 68 Tage nach der Ankunft –

Heute ist Weihnachten und deshalb wünsche ich euch allen da draußen: FELIZ NAVIDAD!

Tja, wie fühlt sich das an, wenn Weihnachten ist und man über 8000 Kilometer von der Familie entfernt ist?
Ich bin schon ein wenig traurig, aber nicht so traurig, dass ich anfangen würde zu weinen oder sofort nach Deutschland möchte. Man wäre einfach gerne dort, wenn man weiß, dass zuhause die Familie sitzt und leckeres, deutsches Weihnachtsessen isst. Noch schwerer fällt es, wenn zuhause kurz vor Weihnachten etwas Schlimmes passiert… 😦
Für mich ist dieses Jahr also nicht wirklich Weihnachten. Ich habe festgestellt, dass mir der Dezember in Deutschland viel besser gefällt. Wir haben so viele Traditionen, die die Weihnachtsstimmung erzeugen; weihnachtsmarkt, Adventskranz, Adventskalender, Nikolaus, …
Natürlich gibt es hier auch einige Traditionen. Beispielsweise die novena. Leider gibt es diese Tradition nicht in meiner Gastfamilie. Neun Tage vor Weihnachten trifft man sich jeden Tag bei jemand Anderem der Familie im Haus und isst zusammen. Dabei wird viel vino und aguardiente getrunken und so kann es zu einer sehr lustigen Stimmung kommen 😀 Ich habe nur die Erzählungen von anderen Freiwilligen gehört.

In Tunja war seit dem 16. Dezember jeden Abend etwas los auf dem Plaza Bolivar. Jeden Abend gab es Konzerte mit unterschiedlicher Musik und bis auf einen Abend, war ich immer da. Die Konzerte werde ich wirklich ein bisschen vermissen, denn das hat immer viel Spaß gemacht.
Dabei trifft man sich mit Freunden, trinkt cerveza oder (wie soll es auch anders sein) aguardiente und tanzt zu der Musik. Die Konzerte konnte man kostenlos besuchen und an manchen Tagen war es sehr voll, zum Beispiel am letzten Abend: Salsa. Man kann sich auch ein VIP-Ticket kaufen für 20.000 Pesos und dann steht man ganz vorne in einem extra Bereich.
Einen Tag hatten wir VIP-Tickets. Meine Gastschwester war auch da und meine Gasteltern haben vorher ein ernstes Gespräch mit mir geführt, dass sie keinen Schluck Alkohol trinken darf. Zum Glück war sie sehr vernünftig.
An dem Abend haben wir Manuel Medrano gesehen, ein kolumbianischer Sänger, der hier sehr bekannt und beliebt ist.
Das ist zum Beispiel ein wunderschönes Lied von ihm:

Um in Weihnachtsstimmung zu kommen, schmücken die Kolumbianer sehr gerne. Alles blinkt und glitzert in verschiedenen Farben und es gibt viel kitschigen und grellen Weihnachtsschmuck. Aber das gefällt den Kolumbianern und ich finde es auch schön. Ich habe mir sogar von meiner Nachbarin kitschige Weihnachtsnägel machen lassen 😀

Ansonsten gibt es kolumbianische Weihnachtsmusik, aber so oft hört man die nicht. In meiner Gastfamilie zum Beispiel haben wir keine gehört.
So etwas wie Nikolaus gibt es hier nicht. Was auch besonders ist, sind die luzes, die man überall betrachten kann. Es gibt ganz viele Lichterfiguren und man kann auch Touren machen durch verschiedene Dörfer und sich die Lichterfiguren ansehen. Das habe ich leider nicht gemacht.

Jetzt ist es gleich 19:00 und wir fahren zu meiner Gasttante, um dort Weihnachten zu verbringen. Ich berichte morgen vom eigentlichen Weihnachtstag 🙂

Weisheit des Tages: Dezember in Deutschland lerne ich hier sehr zu schätzen! Fröhliche Weihnachten 🙂

1 Kommentar

  1. Liebe Jule, ich wünsche Dir trotzdem ein schönes Rest-Weihnachtsfest. Hier ist es auch nicht so stimmungsvoll, bei 18 Grad und Sonnenschein fällt es schwer, in Stimmung zu kommen.
    Leider kann man den Youtube-Link in Deinem Beitrag in Deutschland nicht öffnen: die GEMA hat der Veröffentlichung nicht zugestimmt.
    Mach weiter so! Ich freue mich auf Deine nächsten Posts!
    Liebe Grüße von Renate

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