Tunja in Bildern und das große Nostalgieren

Mein geliebtes Tunja in Bildern

Manchmal, wenn die Nostalgie unerträglich wird, schaue ich auf meinem Blog alte Beiträge an. Das ist das Schöne am Blogschreiben. Während meines Freiwilligendienstes diente mein Blog eher dazu euch an meinem kolumbianischen Leben teilhaben zu lassen und jetzt, zwei Jahre später, sind die Beiträge für mich etwas sehr persönliches, Erinnerungen fast wie Tagebucheinträge. Ich lese sie und mir fallen Details ein, an die ich gar nicht mehr gedacht habe. Automatisch habe ich beim Lesen ein Lächeln auf den Lippen und fühle mich in den Moment zurückversetzt.

An meinen Texten merke ich auch, wie ich mich weiterentwickle. Vieles würde ich heute anders schreiben und teilweise habe ich nun andere Blickweisen auf bestimmte Dinge durch verschiedene Erfahrungen, die ich gemacht habe. Aber ich möchte nichts an alten Beiträgen ändern, denn damals wollte ich es so schreiben.

Ich muss zugeben, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht an Kolumbien und meine kolumbianischen Familien denke. Die Kultur, die ich dort erlebt habe, ist ein Teil von mir geworden und manchmal fällt es mir schwer, dass meine zweite Heimat so weit weg ist. Durch Salsa-Partys in Berlin, empanadas kochen oder nostalgische Wein- (manchmal auch aguardiente-) abende mit Frieda versuche ich mir einen Teil Kolumbiens nach Deutschland zu holen.

Obwohl ich nun jeden Tag mindestens einen Gedanken an Kolumbien habe, kristallisieren sich manchmal intensivere. Manchmal, vor allem, wenn ich ein für mich typisches „Kolumbienlied“ höre, stelle ich mir ganz genau einzelne Augenblicke vor. Keine besonderen Ereignisse, sondern beispielsweise wie ich in Tunja über den plaza bolívar laufe, im Idealfall strahlende Sonne, die einen anlächelt, um mich herum Geräusche, die zum Alltag dazugehörten und kolumbianische Straßenszenen. Oder das Gefühl den Schulhof der primaria zu betreten mit den jubelnden und kreischenden Kindern, die auf mich zugerannt kamen, um mich zu begrüßen. Einen typischen Nachmittag bei meinen Nachbarn mit Netflix und Geschichten, um die Kultur kennenzulernen. Mit meiner Gastmama und -geschwistern in der Küche zu sitzen über einem tinto und über den Tag zu reden.
Oft stelle ich mir einfach vor, durch die Straßen Tunjas oder Bogotás zu laufen und dabei so viel wie möglich um mich herum wahrzunehmen. Manchmal hatte ich kleine Momente, in denen ich mir damals gesagt habe: „Jetzt. Genau das ist ein Glücksmoment.“

Weisheit des Tages: Ich werde wiederkommen! Tunja ist meine zweite Heimat 🙂

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