Hasta muy pronto, querida Colombia <3

– 284 Tage nach der Ankunft –

Ach man! Mir kommt es so vor, als wäre es noch gar nicht so lange her, dass ich diesen Blog erstellt habe und in ein unbekanntes Land gekommen bin.
In einer Stunde fahre ich mit meinen Nachbarn und meiner Gastmutter zum Flughafen und morgen bin ich dann schon wieder in Deutschland.

Ich kann nur sagen, ich habe schon lange nicht mehr so viel geweint. Es ist schwer, wenn man Menschen zurücklassen muss, die einem so wichtig geworden sind. Wie kann mir jemand nach so kurzer Zeit auch so sehr ans Herz wachsen? 😦

Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich diese lieben Menschen kennenlernen durfte. Ich habe mich sehr geliebt gefühlt und weiß, dass ich immer zurückkommen darf.

Am Samstag hat meine Gastfamilie eine Überraschungsparty für mich gemacht und meine ganze kolumbianische Familie, einige Nachbarn und Martin und Natalia waren da. Es wurde ein bisschen geweint, Reden gehalten und ich habe süße Geschenke bekommen.
Auch wenn es ein wenig schwierig war, meine fünf Kuscheltiere, die ich über das Jahr geschenkt bekommen habe, zu verstauen.

Den gestrigen Abend habe ich mit meiner Familie verbracht. Ich habe ihnen ein kleines Geschenk gemacht, ein Buch mit Rezepten, Bildern, Texten und allem Möglichem. Genau die gleiche Idee hatte meine Familie anscheinend auch und ich habe ein kleines Buch bekommen, dass ich mir aber erst im Flieger angucke. Da haben alle, die mir hier wichtig geworden sind, reingeschrieben!

Der Abschied fällt mir sehr schwer und wird mir von allen schwer gemacht. Aber ich weiß, dass ich bald zurückkommen werde! So schnell, wie es geht.

Kolumbien wird jetzt immer ein Teil von mir sein. Und hier habe ich 10 Anzeichen dafür, dass man kolumbianisch ist:

  1. Man hat ein kolumbianisches Fußballtrikot und zieht es immer, wirklich immer zu jedem Spiel an. Daran erkennt man, wann Kolumbien spielt.
  2. Man isst jeden Tag Reis. Egal wieviel… Hauptsache Reis, denn das ist einfach so und gehört zum Essen dazu.
  3. Es ist nicht schlimm mal im Schlafanzug oder mit Hausschuhen auf die Straße zu gehen oder zum nächsten Supermarkt. Auch wenn es der flauschige Kuh-Pyjama ist 😀
  4. Ein cafe ist kein schwarzer Kaffee, wenn man ihn im Café bestellt. Es ist Milchkaffee. Tinto ist der wahre Kaffee.
  5. Man begrüßt jeden, den man meinetwegen auch nur einmal gesehen hat. Den kolumbianischen Smalltalk habe ich mittlerweile auch drauf.
  6. Straßenhunde beachtet man gar nicht mehr. Die sind ja überall und denen geht es nicht immer schlecht.
  7. Wenn man auf der Toilette ist, sucht man automatisch den Mülleimer. Wo soll auch sonst das Papier entsorgt werden?
  8. Wenn man alles als chévere bezeichnet, ist man schon halb Kolumbianer 😀
  9. Man tanzt bei jeder Gelegenheit, denn das Leben ist schön und man soll es mit vollen Zügen genießen!
  10. Es ist nicht schlimm, wenn man mal ein bisschen zu spät kommt, denn man nimmt alles gelassener. Und glaubt mir, wenn man entspannt durch das Leben geht, fühlt sich alles viel schöner an.
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Yo soy boyacense

Das war also mein Freiwilligendienst in Kolumbien. Gerade gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf und ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, was ich alles fühle.
Ich kann nur sagen (auch wenn das sehr klischeehaft klingt): nach Kolumbien gehen war die beste Entscheidung, die ich gemacht habe!

Weisheit des Tages: ich werde Kolumbien und die Menschen sehr vermissen, aber ich weiß, dass es nicht mein letztes Mal in diesem wunderschönen Land ist!

Hasta muy pronto, Colombia!

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